Vom Trim zum Konzentrat: Cannabis weiterverarbeiten (Butter, Hasch, Tinktur & Co.)

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Rosinöl auf einem Löffel nach der Extraktion von Trimmresten

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Storz & Bickel Vaporizer bei Verdampftnochmal

Deine Ernte ist sicher getrocknet, ausgehärtet und gelagert – perfekt! Aber was machst du jetzt mit all den Blüten und vielleicht auch den Resten vom Trimmen (den „Zuckerblättern“)? Wegwerfen? Auf keinen Fall! Gerade im Trim steckt oft noch jede Menge Potenzial. Und auch aus deinen Blüten lassen sich neben dem puren Genuss noch viele andere tolle Dinge herstellen.

Ob leckere Edibles, potente Konzentrate oder pflegende Kosmetik – die Weiterverarbeitung eröffnet dir eine ganz neue Welt des Cannabis-Erlebnisses. Ich zeige dir hier einige beliebte und vor allem sichere Methoden, wie du das Beste aus deiner Ernte herausholen kannst.

1. Warum Weiterverarbeiten? (Der Wert von Trim & Co.)

Vielleicht fragst du dich, warum du dir die zusätzliche Arbeit machen solltest?

  • Nichts verschwenden: Die harzigen Zuckerblätter (Trim), die beim Maniküren der Buds anfallen, enthalten wertvolle Cannabinoide und Terpene. Viel zu schade für den Kompost!
  • Andere Konsumformen: Nicht jeder möchte rauchen oder verdampfen. Edibles (Esswaren) oder Tinkturen bieten eine alternative, oft länger anhaltende Wirkung.
  • Potenz & Konzentration: Extrakte wie Hasch oder Rosin konzentrieren die Wirkstoffe und bieten ein intensiveres Erlebnis.
  • Kreativität: Es macht einfach Spaß, eigene Produkte herzustellen – von der Butter für den Space Cake bis zur eigenen Hautcreme.
  • Verwertung von „Resten“: Selbst größere Blätter oder Stiele enthalten noch (wenige) Cannabinoide, die sich z.B. in Fett lösen lassen.

2. Einfach & Lecker: Cannabis-Butter & -Öl selber machen

Die Basis für fast alle Edibles! Cannabinoide wie THC und CBD sind fettlöslich, deshalb lassen sie sich super in Butter oder Öle (besonders Kokosöl) extrahieren.

  • Wichtig: Decarboxylierung! Damit THC und CBD ihre volle Wirkung entfalten können, musst du das Pflanzenmaterial zuerst „aktivieren“. Das geht durch Erhitzen. Heize deinen Backofen auf ca. 110-130°C vor, verteile das zerkleinerte Pflanzenmaterial (Trim oder auch kleine Buds) auf einem Backblech mit Backpapier und „backe“ es für ca. 40 Minuten. Es sollte danach leicht gebräunt und trocken sein und etwas nussig riechen.
  • Die Infusion (Einfache Methode für Trim/Buds):
    1. Nimm dein decarboxyliertes, zerkleinertes Pflanzenmaterial (Menge je nach gewünschter Stärke – starte lieber mit wenig!).
    2. Gib es zusammen mit der gewünschten Menge Butter oder Kokosöl in ein hitzebeständiges Einmachglas.
    3. Stelle das (offene oder lose verschlossene) Glas in einen Topf mit Wasser (Wasserbad), sodass das Wasser etwa bis zur Hälfte des Glases reicht.
    4. Erhitze das Wasserbad bis das Wasser leicht köchelt und lasse die Mischung für ca. 40 Minuten ziehen. Rühre gelegentlich im Glas um. Achte darauf, dass immer genug Wasser im Topf ist.
    5. Nimm das Glas vorsichtig aus dem Wasserbad.
    6. Seihe die noch heiße, flüssige Butter/das Öl durch ein feines Sieb oder ein Käsetuch in einen sauberen Behälter ab. Presse das Pflanzenmaterial gut aus.
    7. Lass die Butter/das Öl abkühlen und lagere es im Kühlschrank. Fertig!
  • Anwendung & Dosierung: Verwende die Butter/das Öl zum Kochen oder Backen (ersetze normale Butter/Öl). Kokosöl eignet sich auch für die Hautpflege. **Achtung bei Edibles:** Die Wirkung tritt erst nach 30-90 Minuten ein und ist oft intensiver und länger anhaltend als beim Verdampfen oder Rauchen! Beginne IMMER mit einer sehr kleinen Dosis und warte die Wirkung ab, bevor du nachlegst!

Alternative für große Mengen Blätter/Stiele (Köchel-Methode):

Hast du größere Mengen an Schnittresten, vor allem Fächerblätter, Stiele und kleinere Äste, die nicht in ein Einmachglas fürs Wasserbad passen? Dann ist die ‚klassische‘ Köchel-Methode eine gute Alternative, um auch daraus noch wertvolle Cannabinoide zu extrahieren.

Und so geht’s:

  1. Zuerst musst du auch dieses Material decarboxylieren (zerkleinern und ca. 30-40 Min. bei ca. 110-130°C im Ofen ‚backen‘). Gib das aktivierte Material dann in einen großen Topf, bedecke es gut mit Wasser und füge deine gewünschte Menge Butter oder Kokosöl hinzu.
  2. Lass das Ganze nun für mehrere Stunden (mindestens 2, gerne bis zu 4 Stunden) bei niedriger Hitze sanft köcheln – es sollte nicht sprudelnd kochen! Das Wasser verhindert das Anbrennen, während die Fette die Cannabinoide aufnehmen. Rühre gelegentlich um.
  3. Anschließend seihst du die Flüssigkeit sorgfältig durch ein feines Sieb oder Käsetuch ab und wartest bis die Flüssigkeit auf Zimmertemperatur runterkühlt ist. Anschließend lässt du sie im Kühlschrank (am besten über Nacht) vollständig erkalten. Die sich dann bildenden feste Fettschicht an der Oberfläche kannst du dann leicht vom Wasser trennen, abtropfen und in Glas- oder Metallbehältern im Gefrierfach lagern oder direkt für deine Rezepte verwenden.

Bedenke, dass die Potenz pro Gramm Fett hier meist geringer ist als bei der Verwendung von potentem Trim oder Blüten. Verwendest du größere Mengen an Blattmaterial pro Zubereitung, kann der Wirkstoffgehalt dennoch recht hoch werden, was du dann unbedingt beim Verzehr beachten solltest!

3. Potenz pur (aber sicher!): Konzentrate für Zuhause

Wenn du es konzentrierter magst, gibt es auch hier sichere DIY-Methoden:

A. Haschisch / Kief (Die Klassiker)

  • Was ist das? Kief sind die reinen, losen Trichome (Harzdrüsen), die du z.B. im Grinder sammelst. Presst du dieses Kief, erhältst du Haschisch.
  • Kief gewinnen (Einfach):
    • Grinder: Viele Grinder haben ein unteres Fach mit Sieb, das Kief auffängt.
    • Sieben/Pollinator Box: Du kannst trockenen Trim oder Buds über ein sehr feines Sieb (Pollen-Siebbox oder Shaker) reiben oder schütteln. Die Trichome fallen durch, das Pflanzenmaterial bleibt zurück.
  • Ice-Water Hash (Bubble Hash – Fortgeschritten): Hier werden Trichome mit Eiswasser vom (gefrorenen) Pflanzenmaterial gelöst und durch spezielle Siebbeutel gefiltert. Benötigt spezielles Equipment und ist aufwändiger.
  • Pressen: Gesammeltes Kief kann dann z.B. mit einer Handpresse zu einem festen Stück Hasch gepresst werden.

Shopping-Tipp (Werbung): Einfache Pollinator-Shaker oder -Boxen, spezielle Siebbeutel für Bubble Hash (z.B. Ice-O-Lator bei Azarius) oder Handpressen (z.B. Piecemaker bei Azarius) findest du in Growshops oder Headshops. Für ambitionierte Hasch-Liebhaber gibt es spezielle Hasch-Pflanzen-Samen z.B. bei Sensi Seeds (Anbau nur legal!).

B. Rosin (Lösemittelfrei & Schnell)

  • Was ist das? Ein reines Harz-Extrakt, das nur mit Hitze und Druck gewonnen wird – absolut sicher und lösungsmittelfrei!
  • DIY-Methode (Glätteisen):
    1. Nimm einen kleinen Bud oder etwas Kief und packe es fest in ein kleines Stück Backpapier (falte es zu).
    2. Heize ein Haarglätteisen auf eine niedrige bis mittlere Temperatur (ca. 100-150°C).
    3. Lege das Päckchen zwischen die heißen Platten und drücke für ca. 5-15 Sekunden fest zu. Du hörst es vielleicht leicht zischen.
    4. Öffne das Päckchen vorsichtig: Rund um das gepresste Material sollte nun klebriges, goldenes Harz (Rosin) ausgetreten sein.
    5. Sammle das Rosin vorsichtig mit einem Dabber-Werkzeug ein, solange es noch leicht warm ist.
    6. Wiederhole den Vorgang eventuell mit demselben Material bei leicht höherer Temperatur.
  • Ergebnis: Die Ausbeute ist geringer als bei anderen Methoden, aber das Produkt ist sehr rein und potent. Das gepresste Pflanzenmaterial enthält oft noch Restwirkstoffe und kann anderweitig weiterverarbeitet oder konsumiert werden.

Shopping-Tipp (Werbung): Spezielle Rosin-Pressen gibt es, aber für den Start reicht ein Glätteisen (z.B. Rosin Flat Iron von Black Leaf). Zur Aufbewahrung eignen sich kleine Silikonbehälter. Gedabbt wird Rosin oft mit speziellen Vaporizern (z.B. Puffco Plus bei Verdampftnochmal).

C. Tinkturen (Vielseitige Tropfen)

  • Was ist das? Cannabinoide, gelöst in Alkohol oder Öl, zur einfachen tropfenweisen Dosierung (z.B. unter die Zunge oder in Getränke/Speisen).
  • DIY-Methode:
    1. Decarboxiliere dein Pflanzenmaterial (Trim oder Buds) wie bei der Butterherstellung beschrieben (ca. 40 min. bei 115 Grad im Backofen erhitzen).
    2. Gib das Material in ein Einmachglas.
    3. Übergieße es mit hochprozentigem, **trinkbarem Alkohol** (z.B. Weingeist/Primasprit aus der Apotheke, mind. 70%) ODER einem stabilen Öl deiner Wahl (z.B. Olivenöl, MCT-Öl). Das Material sollte gut bedeckt sein.
    4. Verschließe das Glas und schüttle es kräftig.
    5. Lasse es an einem dunklen Ort für mehrere Wochen ziehen und schüttle es täglich. Alternativ (schneller): Stelle das Glas für einige Stunden (2-4 Std.) in ein warmes Wasserbad (ca. 80°C), um die Extraktion zu beschleunigen (Achtung bei Alkohol: Nicht kochen lassen, gut lüften!). Verwendest du Olivenöl oder MTC-Öl, dann genügen auch schon 40 Minuten im köchelnden Wasserbad (siehe Cannabis-Butter).
    6. Seihe die Flüssigkeit gründlich durch ein feines Sieb oder Tuch ab.
    7. Fülle die fertige Tinktur in dunkle Pipettenfläschchen um.
  • Wahl des Mediums: Alkohol extrahiert sehr effizient, kann aber pur unter der Zunge brennen. Öl ist sanfter und auch für die Hautpflege nutzbar (besonders Olivenöl).

Shopping-Tipp (Werbung): Pipettenflaschen, Weckgläser, Olivenöl und Kokosöl kannst du z.B. bei eBay oder in Apotheken/Drogerie- und Supermärkten finden.

4. WICHTIGE WARNUNG: Finger weg von gefährlichen Lösungsmitteln!

ACHTUNG! GEFAHR!
Im Internet kursieren Anleitungen zur Herstellung von Extrakten wie Butan-Haschöl (BHO) oder Rick-Simpson-Öl (RSO) mithilfe von Lösungsmitteln wie Butangas, Isopropanol, Waschbenzin oder Naphtha. Von diesen Methoden ist für den Heimgebrauch **DRINGEND ABZURATEN!**
Diese Lösungsmittel sind oft **leicht entzündlich oder explosiv**. Es besteht **akute Brand- und Explosionsgefahr** bei der Herstellung!
Zudem ist es extrem schwierig, alle Lösungsmittelreste rückstandsfrei aus dem Endprodukt zu entfernen. Der Konsum von verunreinigten Extrakten ist **gesundheitsschädlich**!
Die sichere Herstellung solcher Extrakte erfordert professionelles Equipment, Laborbedingungen und Fachwissen. **Bitte versuche das NICHT zu Hause!**

Shopping-Tipp (Werbung): Wenn du dich für lösungsmittelfreie Extrakte interessierst, konzentriere dich auf Rosin oder Kief/Hasch. Wenn es dir um CBD geht, kaufe lieber ein laborgeprüftes CBD-Öl aus sicherer CO2-Extraktion, z.B. von Sensi Seeds.

Fazit: Werde kreativ – aber bleib sicher!

Deine Cannabisernte bietet weit mehr Möglichkeiten als nur das Rauchen oder Verdampfen der Blüten. Ob du Butter für Edibles machst, Kief sammelst, Rosin presst oder Tinkturen ansetzt – die Weiterverarbeitung macht Spaß und lässt dich deine Ernte noch vielseitiger nutzen. Nutze deine Trimmreste und experimentiere! Aber bitte: Bleib bei den sicheren, lösungsmittelfreien Methoden!

Viel Spaß beim Ausprobieren!