Verwendung

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Nutzhanffeld zur Gewinnung von Hanfextrakt in Österreich

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Wahrscheinlich gibt es kaum eine andere Pflanze, mit einem solch breiten Einsatzgebiet wie Hanf. Egal ob als Faserlieferant, Nahrungsmittel oder Medizin – Hanf ist ein Multitalent.

Umgangssprachlich wird zwischen Nutzhanf (Faser- und Speisehanf) und Cannabis (Medizinal- und Rauschhanf) unterschieden, auch wenn es sich um ein und dieselbe Pflanzengattung (Cannabis sativa L.) handelt. Die daraus erzeugten Produkte können jedoch kaum unterschiedlicher sein.

Übersicht

Nutzungsformen von Hanf

Hanf ist ein Multitalent. Es gibt keine andere Pflanze mit einem so breiten Einsatzgebiet, sei es als Nahrungsmittel und Rohstofflieferant oder als  Arznei- und Genussmittel.

Je nach Verwendungszweck kommen unterschiedliche Hanfsorten zum Einsatz. EU-weit angebaut werden dürfen nur zugelassene Nutzhanfsorten. Obwohl Nutzhanf sehr geringe Mengen THC enthält, ist der Anbau Genehmigungspflichtig. Auch in anderen Ländern, allen voran China wird Nutzhanf mittlerweile in großen Stil angebaut.

Potenter Hanf , also Hanfpflanzen mit höheren Konzentrationen an psychoaktiven THC, darf kommerziell unter noch strengeren Auflagen angebaut werden, meist ausschließlich zu wissenschaftlichen oder medizinischen Zwecken. Ebenso ist der private Hanfanbau in verschiedenen Ländern bereits legalisiert oder entkriminalisiert worden.

Nur wenige Länder erlauben derzeit den kommerziellen medizinischen Anbau von Hanf. Zu den führenden Ländern zählen allen voran Kanada, Israel, Dänemark und Portugal. Auch in Spanien, Deutschland, Lesotho, Uruguay, Kolumbien und weiteren Ländern ist der pharmazeutische Anbau von medizinischen Cannabis erlaubt.

Den Eigenanbau von Cannabis haben dagegen bereits weitaus mehr Länder entkriminalisiert (Spanien, Niederlande, Tschechien, Italien, Chile, Kolumbien, Mexiko und Südafrika) oder legalisiert (Deutschland, Luxemburg, Malta, Uruguay, Kanada, Thailand und die meisten US-Bundesstaaten).

Handelt es sich um THC-arme Cannabissorten, dürfen diese auch in der Schweiz und in Italien kultiviert werden. In Österreich ist sogar der Anbau von potenten Hanfpflanzen erlaubt, allerdings nur bis zur Blütenbildung.

Die jüngste Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgrabrauch in Deutschland wird jedoch aller Vorrausicht nach Signalwirkung auf andere Länder haben und der private Hanfanbau wird sowohl in Europa als auch Weltweit sehr wahrscheinlich eine Renaissance erleben.

Hanf als Rohstoff und Nahrungsmittel

Obwohl während der weltweiten Hanfprohibition sogar die Nutzung von THC-armen Hanf verboten war, erlebt Hanf momentan sein Comeback als Rohstoff- und Nahrungsmittellieferant.

Zur Gewinnung von Roh- und Werkstoffen, Produktion von Nahrungsmitteln und zur Herstellung von Naturkosmetik und Nahrungsergänzungsmitteln kommen überwiegend THC-arme Nutzhanfsorten (< 0,3% THC) zum Einsatz.

Folgende Produkte aus der Hanfpflanze stehen dabei im Vordergrund:

  • Roh- und Werkstoffe – Hanffasern und Zellulose
  • Nahrungsmittel – Hanfsamen, Hanföl und Hanfmehl
  • Naturkosmetik – Hanföl und CBD
  • Nahrungsergänzungsmittel – Hanfprotein und CBD

Während beim Nutzhanf die Fasergewinnung im Vordergrund steht, wird Speisehanf zur Gewinnung von Hanfsamen angebaut. Für beide Anbauziele sind in Europa nur Hanfsorten aus dem gemeinsamen Sortenkatalog der EU zugelassen. In der Schweiz und China kommen zudem weitere Sorten zum Einsatz.

Hanf als Genuss- und Heilmittel

Bei potenten Hanf handelt es sich zwar um dieselbe Pflanzengattung. Allerdings liegt der Schwerpunkt hier auf den psychoaktiven oder therapeutisch nutzbaren Wirkstoffen, insbesondere THC und CBD.

THC- und CBD-reicher Hanf wird vorwiegend für Freizeit- und Genuss- und Erholungszwecke oder den therapeutischen Einsatz angebaut.

Der Anbau findet anders als bei Nutzhanf nicht auf dem Feld sondern meist in Gewächshäusern oder von der restlichen Umwelt isoliert unter Kunstlicht statt. In den meisten Ländern ist hierfür eine staatlichen Anbaugenehmigung erforderlich soweit es sich nicht um legalen Eigenanbau handelt.

Zur Gewinnung von potentem Cannabis wird unter allen Umständen ein Bestäuben der weiblichen Blüten vermieden. Denn unbestäubt bilden diese keine Samen, sondern vermehrt das gewünschte wirkstoffreiche Harz.

Beim potenten Hanf wird zwischen 3 Hanfarten unterschieden:

  • Cannabis sativa – auch Cannabis sativa rasta genannt
  • Cannabis indica – auch Indischer Hanf genannt
  • Cannabis ruderalis – auch Ruderalhanf genannt

Mehr über die Unterschiede und Eigenschaften der verschiedenen Hanfarten erfährst du in der Kategorie Genetik.