Die ersten Wochen deines Babys: Cannabis Sämlinge richtig aufziehen (Pflege-Guide)
Sponsored links

Juhu, dein Hanfsamen ist gekeimt! 🎉 Du siehst die erste kleine Wurzel oder vielleicht sogar schon die zarten Keimblätter, die sich aus der Erde schieben? Mega! Jetzt beginnt die mindestens genauso wichtige Aufzuchtphase, auch Sämlingsphase genannt. In den nächsten ca. 1-3 Wochen verwandelt sich dein Keimling in einen stabilen Sämling, der bereit für die eigentliche Wachstumsphase ist. Was du in dieser kritischen Zeit richtig machst, legt den Grundstein für eine gesunde und später ertragreiche Pflanze. Keine Sorge, ich zeig dir, worauf es ankommt!
1. Das richtige Zuhause: Topf & Erde für den Start
Direkt nach der Keimung (oder wenn du z.B. die Papiertuchmethode genutzt hast und die Wurzel 1-2 cm lang ist) braucht dein kleiner Sprössling sein erstes richtiges Bettchen.
- Die Erde: Greif unbedingt zu spezieller Anzucht- oder Kräutererde! Diese ist nur ganz wenig oder gar nicht vorgedüngt (niedriger EC-Wert). Normale Blumenerde enthält zu viele Salze („Dünger“), die die empfindlichen Babywurzeln regelrecht verbrennen würden. Gute Anzuchterde enthält oft schon Perlite (kleine weiße Kügelchen) für eine bessere Belüftung und Drainage – das ist superwichtig, damit die Wurzeln atmen können und nicht faulen.
- Der Topf: Starte klein! Kleine Anzuchttöpfe, Joghurtbecher (mit Löchern unten!) oder spezielle Sämlingstöpfe (ca. 0,2 – 0,5 Liter) sind perfekt. Warum klein? Du kannst die Feuchtigkeit besser kontrollieren und die Wurzeln bilden erstmal einen schönen, kompakten Ballen. Wichtig: Drainage-Löcher im Boden sind ein Muss, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann!
- Pro-Tipp – Mykorrhiza: Schon jetzt kannst du die Weichen für ein super Wurzelwachstum stellen! Gib eine kleine Prise Mykorrhiza-Pulver (gibt’s im Growshop oder Gartencenter) mit in die Anzuchterde. Das sind nützliche Pilze, die eine Symbiose mit den Wurzeln eingehen und die Nährstoff- und Wasseraufnahme später massiv verbessern. Ein kleiner Booster für den Start!
Meine Meinung zu Torfquelltöpfen: Manche nutzen sie gern, weil man den ganzen Ballen umtopfen kann. Ich finde aber, sie bleiben oft zu lange nass und kompakt, was den zarten Wurzeln nicht immer gefällt. Mit lockerer Anzuchterde in einem kleinen Topf fährst du meist besser.
2. Licht, Wärme, Luft: Das perfekte Klima für Sämlinge
Dein kleiner Sämling ist jetzt auf die richtigen Umweltbedingungen angewiesen, um stark zu werden:
- Licht: Sobald sich der Sämling aus der Erde streckt, braucht er sofort Licht! Ohne ausreichend Licht wird er lang und dünn („spargeln“) auf der Suche danach und kippt leicht um.
- Fensterbank: Ein Platz am hellen Südfenster kann für den Anfang reichen. Drehe den Topf regelmäßig, damit er gerade wächst.
- Kunstlicht (Grow Lampe): Ideal sind spezielle Anzuchtlampen (LEDs, Leuchtstoffröhren). Halte genügend Abstand, damit die zarten Blätter nicht verbrennen (Herstellerangaben beachten, bei LEDs oft 30-50 cm). 18 Stunden Licht pro Tag sind in dieser Phase üblich.
- Temperatur: Schön kuschelig warm mögen sie es. Ideal sind konstante 20-25°C. Achtung: Direkt am Fenster kann es nachts, besonders im Frühjahr, empfindlich kalt werden! Nimm die Töpfe dann lieber vom Fensterbrett oder nutze eine spezielle Heizmatte unter den Anzuchttöpfen.
- Luftfeuchtigkeit: Babys mögen’s feucht! Eine hohe Luftfeuchtigkeit (ca. 60-70%) hilft dem Sämling in den ersten Tagen. Eine durchsichtige Plastikhaube oder ein Mini-Gewächshaus sind dafür super. Wichtig: Lüfte die Haube täglich kurz, damit die Luft zirkuliert und sich kein Schimmel bildet! Sobald der Sämling kräftiger wird, kannst du die Haube öfter oder ganz weglassen.
3. Richtig gießen: Die goldene Regel für Sämlinge
Hier machen Anfänger die häufigsten Fehler! Die Devise lautet: Feucht halten, aber niemals ertränken! Staunässe ist der Killer Nr. 1 für junge Wurzeln.
- Wie oft? Es gibt keine feste Regel. Gieße erst, wenn die oberste Erdschicht (ca. 1-2 cm) trocken ist. Teste mit dem Finger! Der Topf sollte sich auch wieder leichter anfühlen.
- Wie viel? Gib Wasser langsam und vorsichtig rund um den Stängel, bis unten ein klein wenig Wasser rausläuft (das zeigt, dass die Erde komplett durchfeuchtet ist). Kipp das überschüssige Wasser im Untersetzer nach ein paar Minuten weg.
- Warum moderat? Wenn die Erde zwischen den Wassergaben leicht antrocknet, müssen sich die Wurzeln auf die Suche nach Feuchtigkeit ausdehnen – dezente Trockenheit regt die kleinen Wurzeln daher zu kräftigem Wachstum an!
- Welches Wasser? Am besten zimmerwarmes Wasser, idealerweise mit einem neutralen pH-Wert (stilles Mineralwasser oder abgestandenes Leitungswasser geht meist gut).
4. Wann geht’s weiter? Zeit fürs Umtopfen
Irgendwann wird das erste Töpfchen zu klein. Dein Sämling signalisiert dir, wann er bereit für ein größeres Zuhause ist:
- Die Anzeichen: Die Pflanze hat bereits 2-3 Blätter über den ersten Keimblättern entwickelt. Sie wirkt stabil und wächst zügig. Wenn du den Topf vorsichtig anhebst, siehst du vielleicht schon Wurzelspitzen unten aus den Drainagelöchern schauen.
- Der Zeitpunkt: Das ist meist nach ca. 1-3 Wochen der Fall, je nach Wachstumsgeschwindigkeit. Warte nicht zu lange, sonst können die Wurzeln im kleinen Topf „verhungern“ oder sich im Kreis drehen (Ringelwuchs).
Das Umtopfen in den nächstgrößeren Topf (jetzt mit leicht vorgedüngter Erde) markiert dann den Übergang in die spannende Wachstumsphase. Aber dazu mehr im nächsten Guide!
Fazit: Liebevolle Pflege von Anfang an
Die Sämlingsphase ist kurz, aber prägend. Mit der richtigen Erde, passenden Töpfen, gutem Klima (Licht, Wärme, Luft) und dem richtigen Händchen beim Gießen schaffst du die perfekte Basis für deine zukünftige Prachtpflanzen. Sei geduldig und beobachte deine kleinen Schützlinge gut!
Viel Erfolg bei der Aufzucht!