Männlich oder Weiblich? Die Geschlechter der Hanfpflanze verstehen

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Männliche Hanfpflanze in der Blüte

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Die Hanfpflanze (Cannabis sativa L.) ist von Natur aus meist getrenntgeschlechtlich, was bedeutet, dass eine einzelne Pflanze entweder männliche oder weibliche Blüten entwickelt. Nur selten treten Zwitter auf. Für dich als Grower ist es entscheidend, die Geschlechter unterscheiden zu können, denn für die Ernte von potenten, harzigen Blüten ohne Samen – der sogenannten Sinsemilla – sind nur die unbefruchteten weiblichen Pflanzen relevant. Dieser Artikel erklärt dir die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Hanfpflanzen und warum das Wissen darum für deinen Anbauerfolg so wichtig ist.

Die Zweihäusigkeit (Diözie) von Cannabis

Dass es getrennte männliche und weibliche Pflanzen gibt, nennt man in der Botanik Zweihäusigkeit oder Diözie. Jedes Geschlecht hat seine eigene Funktion im Lebenszyklus der Pflanze, die primär auf Fortpflanzung durch Samen ausgerichtet ist. Als Grower greifen wir jedoch in diesen Zyklus ein, um unser gewünschtes Produkt – die samenlosen weiblichen Blüten – zu erhalten.

Die männliche Hanfpflanze: Pollenspender für die nächste Generation

Die Hauptaufgabe der männlichen Hanfpflanze ist die Produktion von Pollen, um die weiblichen Blüten zu bestäuben und so die Entstehung von Samen zu ermöglichen.

  • Funktion: Fortpflanzung durch Pollenproduktion.
  • Erkennung der Blüten: Das wichtigste Erkennungsmerkmal sind die Pollensäcke. Diese entwickeln sich meist in den Blattachseln (Nodien) und sehen anfangs wie kleine, grüne Kügelchen oder Glöckchen aus, die oft an kurzen Stielen hängen und in Trauben auftreten können. Sie erscheinen in der Regel etwas früher als die ersten weiblichen Blütenmerkmale, meist schon in der Vorblütephase (Übergang vom Wachstum zur Blüte).
  • Entwicklung: Die Pollensäcke schwellen an, reifen heran, öffnen sich und entlassen feinen, gelblichen Pollenstaub, der vom Wind verbreitet wird.
  • Warum entfernen die meisten Grower Männchen? Wenn der Pollen auf die klebrigen Stempel der weiblichen Blüten trifft, werden diese befruchtet. Die weibliche Pflanze stellt daraufhin ihre Energie von der Harz- und Blütenproduktion auf die Samenproduktion um. Das Ergebnis sind Blüten voller Samen, die oft als minderwertiger angesehen werden (weniger Potenz, kratziger Rauch).
  • Wann entfernen? Da männliche Pflanzen ihr Geschlecht meist einige Tage bis Wochen vor den weiblichen Pflanzen deutlich zeigen, hast du in der Regel genug Zeit, sie zu identifizieren und aus deinem Grow-Bereich zu entfernen, bevor sich die Pollensäcke öffnen.
  • Woher kommen männliche Pflanzen? Männliche Pflanzen entstehen nur, wenn du reguläre Hanfsamen verwendest. Bei diesen ist die Geschlechterverteilung etwa 50/50. Reguläre Samen sind notwendig, wenn du selbst Samen züchten möchtest. Manche Grower bevorzugen sie auch, weil sie glauben, dass die daraus wachsenden Pflanzen genetisch stabiler sind und weniger zum Zwittern neigen als manche feminisierte Sorten.

Die weibliche Hanfpflanze: Produzentin der begehrten Blüten

Die weibliche Pflanze entwickelt die Blütenstände (Buds), die von den meisten Growern geerntet werden. Sie ist darauf ausgelegt, Pollen einzufangen und Samen zu produzieren, bildet aber vor allem in unbefruchtetem Zustand große Mengen an Harz mit den begehrten Wirkstoffen.

  • Funktion: Blütenbildung zur Pollenaufnahme und Samenproduktion; Produktion von Harz mit Cannabinoiden und Terpenen als Schutz- und Lockmittel.
  • Erkennung der Blüten: Das erste Anzeichen sind die Stempel (Pistillen). Dabei handelt es sich um meist zwei kleine, weiße bis cremefarbene Härchen (Narben), die V-förmig aus einem kleinen, tropfenförmigen Blütenkelch (Calyx) herausragen. Diese bilden sich ebenfalls in den Blattachseln.
  • Aufbau der weiblichen Blüte (Bud): Die Struktur, die wir als „Bud“ oder „Blüte“ ernten, ist komplex:
    • Headbud/Hauptblüte: Der größte Blütenstand an der Spitze der Pflanze, bestehend aus vielen Einzelblüten.
    • Blüte (im engeren Sinne): Eine Ansammlung von Knospen, kleinen Blättern und Stängeln.
    • Knospe: Die kleinste Einheit, oft bestehend aus einem Blütenkelch mit Stempeln.
    • Blütenkelch (Calyx): Die eigentliche „Fruchthülle“, die den Samen umschließen würde. Hier sitzen viele Harzdrüsen.
    • Stempel (Pistil/Narbe): Die Fangarme für den Pollen. Sie verfärben sich im Laufe der Reife oft von weiß zu orange/braun.
    • Trichome (Harzdrüsen): Winzige, pilzförmige Drüsen auf Kelchen und kleinen Blättern, die das klebrige Harz mit THC, CBD und Terpenen produzieren. Sie sehen aus wie kleiner Zuckerguss oder Kristalle.
    • Blütenblätter (Zuckerblätter/Sugar Leaves): Kleine Blättchen, die direkt aus den Blüten wachsen und oft ebenfalls mit Trichomen bedeckt sind.
  • Wirkstoffproduktion: Die höchste Konzentration an Cannabinoiden und Terpenen findet sich in den Trichomen auf den Blütenkelchen und den kleinen Zuckerblättern.

Das Geheimnis von Sinsemilla: Samenlose Blüten für maximale Qualität

Der Begriff „Sinsemilla“ kommt aus dem Spanischen und bedeutet wörtlich „ohne Samen“. Er bezeichnet das Ziel der meisten Cannabis-Grower: hochwertige, potente Blüten ohne einen einzigen Samen.

Wie erreicht man das? Indem man die Bestäubung verhindert! Wenn die weibliche Pflanze keinen männlichen Pollen empfängt, stellt sie die Samenproduktion gar nicht erst ein, sondern investiert ihre gesamte Energie weiterhin in das Wachstum der Blüten und die Produktion von Harz – in der vergeblichen „Erwartung“, doch noch bestäubt zu werden. Das Ergebnis sind größere, dichtere, harzigere und potentere Buds.

Die praktische Umsetzung für Grower bedeutet:

  1. Beim Anbau mit regulären Samen: Alle männlichen Pflanzen frühzeitig und vollständig entfernen.
  2. Die bequemere Methode: Von vornherein feminisierte Hanfsamen verwenden, aus denen nahezu ausschließlich weibliche Pflanzen wachsen.

Fazit: Das Geschlecht kennen ist entscheidend

Ob männlich oder weiblich – das ist eine der grundlegendsten Fragen beim Hanfanbau. Das Geschlecht deiner Pflanzen zu verstehen und (falls nötig) rechtzeitig zu erkennen, ist entscheidend für den Erfolg deines Grows, insbesondere wenn du eine hochwertige Sinsemilla-Ernte anstrebst. Die Kenntnis über männliche Pollensäcke und weibliche Stempel sowie die Wahl zwischen regulären und feminisierten Samen legt den Grundstein für dein Anbauvorhaben.

Hinweis: Ich empfehle dir dringend, dich stets über die aktuellen Gesetze und Verordnungen des Cannabisgesetzes (CanG) zu informieren und diese beim Anbau (max. 3 Pflanzen, Schutz vor Zugriff Dritter etc.), Besitz und Konsum von Cannabis genauestens einzuhalten.