Geschlechtsformen
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Hanf ist eine Samenpflanze mit weiblichen oder männlichen Blüten. Für den privaten Hanfanbau sind nur unbefruchtete, wirkstoffreiche weiblichen Hanfpflanzen relevant.
Als getrenntgeschlechtliche Pflanze verfügt Hanf über zwei Geschlechtsformen. Es existieren sowohl weibliche als auch männliche Pflanzen. Beide Geschlechter bilden Blüten, die sich hinsichtlich Aussehen und Funktion unterscheiden. Die Geschlechtsverteilung von Hanf wird auch als Diözie oder Zweihäusigkeit bezeichnet.
Übersicht
- Die männliche Hanfpflanze und ihre Blüte
- Die weibliche Hanfpflanze und ihre Blüte
- Das Geheimnis von Sinsemilla
Die männliche Hanfpflanze und ihre Blüte
Jeder Grower ist bestrebt, rechtzeitig männliche Blüten zu erkennen. Nur so lässt sich eine Befruchtung der weiblichen Blüten verhindern. Denn befruchten männliche Blütenpollen die weiblichen Blüten bilden diese Samen. Und sobald die Sambenbildung begonnen hat, wird das Blütenwachstum der weiblichen Hanfpflanze eingestellt.
Daher ist jeder Grower bestrebt männliche Pflanzen rechtzeitig zu erkennen und aus dem Grow zu entfernen.
Die männliche Pflanze zeichnet sich durch ihren schlanken Wuchs aus und entwickelt meist weniger Äste und Blätter als die weiblichen Artgenossinnen.
Typisch für die männlichen Blüten sind teils vereinzelte, teils dicht aneinander liegende Pollensäcke, die im Verlauf an Größe zunehmen (Pollenbildung).
Sobald die männlichen Blüten herangereift sind, öffnen sich die Pollensäcke. Die Pollen befruchten nun über den Wind die weiblichen Blüten. Sobald diese befruchtet wurden, beginnen die weiblichen Pflanzen Samen zu produzieren.
Da die männlichen Pflanzen in der Regel vor den weiblichen mit der Blütebildung beginnen, hast du meist noch genügend Zeit diese rechtzeitig zu entfernen.
Mit männlichen Pflanzen wirst du es nur zu tun bekommen, wenn du beim Samenkauf reguläre Samen kaufst, dann wird immer ein Teil deine Pflanzen männlich werden.
Sinn macht dies vor allem, wenn du Samen gewinnen möchtest. Weiterer Vorteil ist die Vermeidung von Zwitterpflanzen. Denn Pflanzen aus regulären Samen sind stabiler als Pflanzen aus feminisierten Samen, bei denen es zu Zwitterbildung in den Blüten kommen kann.
Die weibliche Hanfpflanze und ihre Blüte
Die weiblichen Blütenstände produzieren bis zur Bestäubung große Mengen Harz. Unbestäubt wachsen die weiblichen Blüten kontinuierlich weiter. Erst nach einer möglichen Bestäubung durch männliche Pollen und der darauf folgenden Samenbildung wird das Wachstums und die Wirkstoffproduktion der Pflanze eingestellt.
Während die männliche Blüten in einer lose Anordnung von kapselartigen Pollensäcken auftreten, setzen sich die die samenlosen weiblichen Blüten wie folgt zusammen:
- Headbud – Aus vielen Blüten bestehende Hauptblüte an der Pflanzenspitze
- Blüte – Aus Knospen, Blütenblättern und Blütenstängeln bestehende Einheit
- Knospe – Formation aus Kelch und Stempelpaar
- Blütenkelche – Tropfenförmige Hülle mit Stempeln und Trichomen
- Stempel – Weiße, später orangene bis bräunliche Härchen des Blütenkelchs
- Trichome – Von den Harzdrüsen auf Kelchen und Blättern gebildete Harzkristalle
- Blütenblätter – Kleine harzige Blättchen mit Trichomen als Teil der Blüte
- Blütenstängel – Stielartige Verbindung zwischen Blüten und Ästen
Wird Hanf zu Heil- oder Genusszwecken angebaut, steht die weibliche Blüte im Vordergrund. Die meisten Grower besorgen sich daher vorab feminisierte Hanfsamen.
Grund: Die für die Wirkeffekte verantwortlichen berauschenden Inhaltsstoffe kommen vorwiegend in den Blüten und blütennahen Blättern der weiblichen Hanfpflanze vor.
Das Geheimnis von Sinsemilla
»Sinsemilla« ist ein spanischer Begriff und bedeutet soviel wie »ohne Samen«. Weibliche Hanfpflanzen bilden solange ihre Blüten aus, bis diese von männlichen Pollen bestäubt werden. Wird dies verhindert, werden die Blüten immer größer.
Sobald jedoch männliche Pollen auf die harzigen Blütenstände der weiblichen Hanfpflanze treffen, beginnt diese Samen zu produzieren. Die Produktion des klebrigen, wirkstoffreichen Blütenharzes wird eingestellt.
Bei der Kultivierung von Cannabis werden daher männliche Hanfpflanzen vorzeitig entfernt. Die weiblich Hanfpflanze produziert so immer weiter Harz und Blütenmasse, in der Erwartung noch befruchtet zu werden.
Dank moderner Vermehrungstechniken ist es Cannabiszüchtern gelungen, Hanfsamen zu gewinnen, aus denen ausschließlich weibliche Hanfpflanzen hervorgehen. Im Fachhandel werden diese als feminisierte Hanfsamen vermarktet.